zurück zu Hause

Die meisten wissen es, den ein oder anderen wird es überraschen…ich bin zurück in Deutschland.

Ich hab mir die Entscheidung echt nicht leicht gemacht, viel hin und her überlegt und dabei genug Leute genervt (danke nochmal an alle die mir mit Rat zur  Seite gestanden haben ;) . Aber im Endeffekt war es die richtige Entscheidung für mich zurück zu kommen, aus vielen Gründen.

Ich werde garantiert in der Zukunft nochmal irgendwann ins Ausland gehen, wohin auch immer.  Und diese 5 Wochen in Istanbul sehe ich einfach als das was sie waren, eine spannende und aufregende Zeit, in der ich viel schönes erlebt habe, besser türkisch gelernt habe und viele nette Leute getroffen habe.

Es spricht ja auch nichts dagegen in den nächsten Ferien hinzufliegen und alle zu besuchen, ist eigentlich sogar fest eingeplant ;)

Bis dahin freue ich mich aber wieder auf Aachen und Berlin, auf meine Freunde dort und darauf mal wieder einen Alltag zu haben.

Danke an euch alle, dass ihr meinen Blog gelesen habt, ich hoffe er hat euch gefallen.  Ich habe jedenfalls gemerkt, dass mir das Blogschreiben gefällt, deshalb werde ich vielleicht hin und wieder etwas schreiben, worüber auch immer.

Bis dahin die allerliebsten Grüßen =)

 

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Behinderte

Eigentlich gibt es genug anderes zu erzählen, aber jetzt erstmal zu einem Thema was mir grad nach längerer Internetrecherche und Gesprächen mit meiner WG im Kopf rumschwirrt.

Das sind Behinderte in Istanbul. Geht man hier durch die Straßen sieht man ganz ganz selten jemanden. In der Zeit hier hab ich vielleicht 5 Behinderte Personen gesehen. Das heißt es nicht, es gibt sie nicht, das heißt einfach nur sie haben keine Möglichkeit vor die Tür zu gehen. Man muss hier eine gewisse Strecke rennen können, einige Stufen überwinden, in einen Bus klettern können etc, sonst ist man vollkommen verloren. Sitzt man im Rollstuhl kommt man sowie nicht alleine aus dem Haus. An fast keiner Metro Station gibt es Rolltreppen oder einen Aufzug und oft sind die Straßen so schlecht das man klettern muss.

Das es überhaupt Programme zur Förderung behinderter Kinder gibt hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt. Und trotzdem ist es immer noch sehr spärlich. Behinderte mit Down-Syndrom werden z.B. nicht gefördert sondern eher verwahrt (aus meiner persönlichen Sicht) und in ihren Bedürfnissen und Entwicklungen nicht ernst genommen sondern eher als “die putzigen kleinen Behinderten” gesehen.

Mir war gar nicht klar, dass das eigentlich eine ziemlich große Sache für meine Uni ist, dass ich da war und das sie das dafür sehr gut gemacht haben. In vielen teureren Privat-Unis werden keine Behinderten aufgenommen. Zusätzlich dazu können sie es sich auch einfach nicht leisten und die Gebäude lassen es nicht zu.  Erfahrungen mit dem Thema gibt es so gut wie gar nicht. Trotzdem wird man nicht komisch angeguckt (eher so nach dem Motto “wo die geht allein auf die Straße”) und die Leute sind super hilfsbereit, bieten einem fast immer einen Platz an und Hilfe in jeder Situation, ob man sie grade braucht oder nicht.

Dazu fällt mir eine total lustige Situation vor ein paar Tagen im Bus ein. Mir wurde ein Platz angeboten und da wir zu dritt unterwegs waren dann auch meinen beiden Freundinnen. Am Ende wurden uns Plätze von allen Seiten angeboten, die Leute untereinander haben sich dann aber auch wiederrum Plätze angeboten  (so nach dem Motto wenn du für sie aufstehst steh ich für dich auf). Wir standen etwas ratlos daneben und fragten uns “was machen sie da? Sie tauschen wild die Plätze”. Nach einigerzeit hatten dann circa 8 Personen alle untereinander den Platz getauscht, jeder ist mal für jeden aufgestanden, alle waren happy und das Bäumschenwechsel dich Spiel war vorbei. Schwer zu beschreiben, Situationskomik ;)

 

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Demonstration und Geisteskranke

Leute leute, die Nacht von Dienstag auf Mittwoch war heftig.  Es gab sehr viele Demonstrationen hier, laut den Türken so krass wie selten. Außversehen bin ich mit ein paar Freunden genau in dieses Gebiet geraten. Wir wollten da eigentlich nur weg, aber jedesmal wenn wir in eine Straße eingebogen sind kamen da schreiend Leute mit Gaßmasken rausgerannt, die Polizei mit Wasserwerfern und Maschinengewehren hinterher. Es gab brennende Straßenblockaden, Tränengass, es flogen Steine…echt wie im Fernseher und nicht mehr schön. Stunden später hab ich dann versucht nach Hause zu kommen und war froh, dass ich da sicher angekommen bin, die Kämpfe waren direkt vor unserer Haustür, in unserer Wohnung sind ca 40 Demonstranten vor der Polizei geflohen und haben sich da versteckt.

Als die alle weiterkämpfen waren hab ich meiner Mitbewohnerin gesagt ich müsste mit ihr reden, ich würde wieder ausziehen. Als ich das erste Mal da war, war sie sehr nett, als ich dann eingezogen bin wie ein völlig anderer Mensch. Ich meinte zu ihr ich bezahl ihr die Zeit die ich da war, plus extrageld weil sie ja Zeit braucht jmd neuen zu finden, und ich helf ihr bei der Suche. Sie ist vollkommen ausgerastet, ließ überhaupt nicht mehr mit sich reden, wollte die ganze Miete für den Monat und zwar in einer Stunde, sonst müsste ich sofort gehen. Aber den Schlüssel dürfte ich trotzdem nicht behalten, ich sollte bezahlen dürfte aber natürlich nicht mehr da wohnen. Ich entschied mich für gehen, das ging dann aber nicht mehr, da die Polizei mittlerweile unsere Haustür aufgebrochen hatte und die Kämpfe im Hausflur weitergingen. Die Geschichte ging noch länger weiter, das Ende vom Lied ist, sie ist volllkommen geisterkrank, am morgen kam eine Freundin zur Hilfe, wir wurden beide wie Gefangene eingesperrt, und ich hatte richtig ANgst weil sie fast auf mich losgegangen wäre. Wir haben dann einen türkischen Freund die Polizei rufen lassen, aber sie hat denen auf türkisch erklärt es gäbe kein Problem und da war die Polizei schon fast wieder weg.  Wir habens dann geschafft, dass sie wenigstens am Telefon sich von unserem Kumpel unsere Seite der Geschichte erzählen lassen. Dann sind wir mit 100 Euro “Bestechungsgeld” da raus gekommen. Sie hat mir noch den Tod gewünscht , ich wollte ihr eigentlich gute Besserung wünschen, ist mir leider auf englisch nicht eingefallen. Jetzt im Nachhinein hab ich das einigermaßen verdaut, aber sowas muss ich nicht nochmal haben.

Aber heute war ein guter Tag =) Besuch aus Aachen von Sara und Nais und ich freu mich total das die beiden hier sind=) Außerdem hab ich das erste mal meine Uni gesehen, sehr weit zu laufen, aber wunderschön, sogar mit Privatstrand. Morgen ist dort der Infotag für Erasmusstudenten, ich bin mal gespannt..

 

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Moschee,Bazar und Abschlussdinner

Sorry, die letzte Woche war ich etwas schreibfaul. Das lag zum einen daran, dass ich keine Zeit hatte, zum anderen daran, dass ich nicht so viel Lust hatte zu schreiben, weil ich mit meinen Gedanken zu Hause war. Allerdings sind die schlechten Nachrichten jetzt sozusagen verdaut, deshalb kommt hier die Zusammenfassung der letzten Woche.

Sonntag:

Der Tag war genauso chillig wie der Samstag. ich bin mit 2 der Mädels aus dem Wohnheim einen Kaffee trinken gefahren, und ansonsten war chillen angesagt. Die beiden haben sich ein Handy in dem Laden gekauft, in dem ich auch meins bekommen habe. Da sie zu zweit waren konnten sie Mengenrabatt aushandeln. Der Verkäufer meinte dann er fühlt sich jetzt schlecht, weil ich ohne Mengenrabatt mehr für das gleiche Handy wie die beiden bezahlt hab und hat mir deswegen noch Geld zurückgegeben, so dass ich im Endeffekt weniger bezahlt hab als die beiden. Um das Geld gings mir gar nicht, aber es war nett zur Abwechslung mal nicht das Gefühl zu haben ausgenommen zu werden.

 

Montag:

Nach dem Kurs sind wir mit ein paar Leuten in ein Gebetshaus gefahren, wo wir eine spezielle traditionelle Tanzaufführung gesehen haben.  Ich war echt erstaunt von diesem Gebetshaus, eine ganz andere Welt war das.  Wir mussten uns ein Kopftuch anziehen und sind dann oben auf die Empore gegangen, während die Männer unten blieben. Aber die Stimmung in so einem Haus ist einfach toll.  Eine ganz offene, lockere Atmosphäre,  Kinder haben gespielt, Frauen haben sich unterhalten, es gab alte, junge, kranke Frauen, eine Gruppe behinderte, manche haben gekocht, andere im Gebetshaus gegessen etc. Es war mehr wie ein Treffpunkt als wie ein Gebetshaus.  Als das Gebet vorbei war und der Tanz anfing, wurden wir sozusagen als Ehrengäste (weil wir keine Moslems sind) nach unten geführt und durften uns in einen abgetrennten Bereich setzen von wo aus man am besten sehen konnte. Der Tanz war sehr interessant, einfach weil ich so etwas in der Art noch nie gesehen habe und es mit nichts vergleichen könnte. Einfach sehr fremd.

 

Dienstag:

Dienstag war nichts besonderes. Sprachkurs und danach schlaaaaaaaafen =). Die anderen sind abends noch Eis essen gegangen aber ich war zu faul mich auch nur einen Meter von meinem Bett wegzubewegen.

 

Mittwoch:

Nach dem Sprachkurs sind wir mit ein paar Mädels auf den Grand Bazar gefahren. Das ist in einer riesigen Halle, mit verschiedenen Gassen und Straßen, mit einem Verkaufsstand nach dem anderen. Es ist zwar ganz schön mal zu sehen, aber im Endeffekt ist dort alles sehr teuer, vieles das gleiche und auf Touristen ausgelegt. Es gibt aber eine bestimmte Art von Lampe hier, die ich total schön finde und unbedingt haben möchte. Ich werd da aber türkisch vorgehen. Das heißt erst in vielen Geschäften fragen wieviel es kostet und ausprobieren wie weit man runterhandeln kann.  Dann muss ich das durch 2 teilen und hab dann den Preis, den die Lampe ungefähr wert ist, wenn man in nicht touristische Plätze geht. Natürlich könnte ich sie auch einfach kaufen, aber da das Handeln hier einfach Teil der Kultur ist will ich es so probieren.

 

Donnerstag:

Wir haben den 3. und letzten Test im Sprachkurs geschrieben. Abends sind wir mit ein paar Leuten nach Ortaköy gefahren. Direkt am Meer sind dort ein paar Gassen/Plätze mit super schönen total alten Häusern.  Auf den Plätzen sind Spielplätze und weil es hier selbst um Mitternacht noch warm ist, sind all diese Plätze auch so spät nach total belebt und voller Familien und Kinder. Außerdem gibt es dort eine Reihe von Ständen, die die besten Waffeln der Welt haben. Mit jeglichem Obst, jeglichen Schokoladensorten, Nüssen, Streuseln, Marmeladen, Soßen etc. Nach einer ganzen Waffel hat man das Gefühl man muss kotzen, so voll ist man.

Außerdem gab es dort Wunschballons. Das sind bunte Stoffballons, die von unten angezündet werden, dann wartet man bis sie heiß sind, wünscht sich was und lässt sie fliegen. Meiner ist so hoch und lang geflogen, dass er über ganz Istanbul sichtbar war. Papa wenn du das liest findest du es wahrscheinlich bescheuert, aber ich finde das waren gut angelegte 7 Lira.

 

Freitag:

Der letzte Sprachkurs-Tag. Wir haben unsere Abschlusspräsentationen gehalten die wir am Tag davor geschrieben haben. Leider wurden wir dabei schon wieder gefilmt. Die sind wie Paparazzi, ständig und überall ist diese scheiss Kamera dabei. Wenn man während einer Vorlesung eine Frage stellt, stehen direkt 3 Uni Mitarbeiter neben dir und filmen und fotografieren, als ob das alles hoch offiziell wäre.  Das hört sich vielleicht nicht so schlimm an, aber wenn man 3 Wochen auf Schritt und Tritt von dieser scheiss Kamera verfolgt wird, wird man wahnsinnig. Beispiel: wir laufen durch die Stadt, es war unglaublich heiß und ich war völlig verschwitzt und außer Atem weil wir uns verlaufen hatten. Ich war genervt und wäre unglaublich gerne einfach nur angekommen. Ich wollt mich grad hinsetzen weil wir Pause machen als jemand ruft und meint warte, stell dich mal dort (in die pralle Sonne) zu den anderen, lach mal wir machen noch ein Foto. Und so gehts dir ganze Zeit.

Naja zurück zum Thema. Nach den Abschlusspräsentationen haben wir einen Ausflug gemacht und uns mit einer Touristenführerin verschiedene Moscheen im Viertel angeguckt. Die Frau war cool, über 70, ursprünglich aus Deutschland (stellten wir erst nachher fest, ihr Akzent war überhaupt nicht deutsch), hat aber hier ihren Ehemann und pendelt immer zwischen München und Istanbul. Außerdem spricht sie fließend Englisch, hat in den 60er Jahren schon ein Auslandssemester gemacht und ist topfit. Sie hat sich darüber lustig gemacht, dass wir mit dem Bus fahren, sie würde ja immer nur laufen. So eine von der Sorte Oma, die nicht sagen ich bin zu alt ich kann das nicht.

Nach dem Ausflug gings zum Abschiedsessen.  Dort gabs unsere “Zeugnisse” (ich hab ganz streberhaft mit Bestnote bestanden =). Nach dem Essen sind ein paar feiern gegangen, und ein paar (darunter ich) wollten uns mit einem Bier ans Meer setzen. Da es aber unmöglich ist hier Bier zu bekommen (jedenfalls abends) haben wir den Plan verworfen und sind nach Hause gefahren, was meinem Bedürfnis nach Schlaf zugute kam.

Das der Kurs vorbei ist ist schon irgendwie traurig. Die 3 Wochen sind schnell rumgegangen. Jetzt wird sich wieder alles ändern, neue Uni, neue Wohnung (morgen zieh ich um), neue Umgebung, neue Leute. Manche von den Sprachkurs Leuten wechseln die Stadt, die ersten Mädels ziehen schon aus dem Wohnheim aus, und alle werden wir zu verschiedenen Unis gehen.Ich muss zugeben, wie in jeder größeren Gruppe sind auch hier Leute dabei, die ich jetzt nicht unbedingt vermissen werde, aber so im großen und ganzen war die Gruppe echt cool.

Ich hasse Abschiede und davon hatte ich in Deutschland echt genug, also muss das hier echt nicht sein. Ich werde die Zeit vermissen, es ist komisch abends nicht mehr spontan zum Tee zu jemand anderem gehen zu können, oder jeden Abend den gleichen Weg nach Hause zu haben. Außerdem bin ich daran gewöhnt, von morgens bis abends beschäftigt zu sein, was ganz gut ist, dann kann ich auch kein Heimweh kriegen. Und jetzt hab ich auf einmal Freizeit, ich weiß noch nicht so ganz ob ich mich darüber freue oder nicht.  Aber jetzt geh ich erstmal schlafen, morgen früh nach dem Frühstück mit den anderen, zieh ich nämlich aus dem Wohnheim aus in die WG. Ich bin mal gespannt wie das alles so wird =) weitere Fotos folgen wenn ich ausgeschlafener bin ;)

 

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Bonzenparty und Erholungstag

Gestern waren wir auf so einer totalen Bonzenparty. Nach dem Sprachkurs haben wir den ganzen Nachmittag geschlafen und sind dann abends in die Innenstadt gefahren, wo wir auf im 6. Stock eines Gebäudes in der Nähe von Taksim auf der riesigen Dachterasse waren.

Der Ausblick war super, die Party wie gesagt sehr bonzig. Leute die versuchten so schicki micki wie möglich auszusehen, Frauen mit Hochsteckfrisuren und tonnenweise Make-Up,  Männer mit Anzug und Krawatte. Dazu total überteuerte Drinks und furchtbare Musik die man auch in Deutschland im Radio hören kann. Das gute war, dass wir keinen teuren Eintritt zahlen mussten weil wir einen Freund des Organisators kannten.

Eine zeitlang hatten wir trotzdem Spaß, der Ausblick hat definitiv für die Leute entschädigt.  Wir waren aber alle so fertig, dass wir relativ früh wieder nach Hause gefahren sind.

Damit ich ihr vorstellen könnt, was das hier ungefähr für Dimensionen sind…

Auf dem Hinweg sind wir erstmal vom Wohnheim aus 40 Minuten zum Metrobus gelaufen. Dann mit dem ersten Metrobus 15 Minuten gefahren, dann mit dem 2. Metrobus 5 Minuten. Dann sind wir 15 Minuten zur Metro gelaufen, eine Station (5 Minuten) Metro gefahren und dann nochmal circa 30 Minuten gelaufen.

Heute war eigentlich ein super volles Sight-Seeing Programm (soviel, dass wir laut Touristenführer dafür 3 Tage brauchen würden). Ich war aber so fertig, ich hab mich krank gefühlt und bin zu Hause geblieben. Das war auch dringend nötig, ich hab den ganzen Tag über bis auf immer mal wieder so 10-15 Minuten zwischendurch geschlafen, so fertig war ich von den letzten 2 Wochen.

Ich hoffe ich bin für morgen wieder einigermaßen fit, da wollen wir ins Aquarium fahren.

 

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vollkommen genervt

 

 

Heute war so ein Tag wo ich alle gegen die Wand hätte klatschen können.

Weil es mir und einer anderen nicht gut ging, haben wir beschlossen früher nach Hause zu fahren.  Das heißt, unsere Endnote wird wegen dem einen Mal, das wir gefehlt haben 10 Prozent runter gesetzt.

Da wir hier ja total von der Welt abgeschnitten sind blieb uns nichts anderes übrig als zu zweit mit dem Taxi zum Wohnheim zu fahren. Entgegen seiner Behauptung hatte der Taxifahrer keine Ahnung wo er hin musste, so dass wir viel mehr bezahlen mussten als nötig und viel weiter laufen mussten als nötig weil wir dachten lieber steigen wir hier aus als dem noch mehr Geld zu schenken.

Nachdem ich dann eine ganze Zeit geschlafen hab gings mir nachmittags besser und ich hab mich auf den Weg gemacht ein türkisches Handy zu kaufen. Ich wusste von anderen, wo ungefähr und wie teuer ungefähr.  Ich hab im Laden also in türkisch eigentlich ziemlich verständlich gefragt, wie teuer das billigste Handy ist. Meint ihr irgendwer hätte mir ein wirklich billiges Handy gezeigt? Nein, erst immer dieses ewige diskutieren und vom teuersten langsam zum billigeren runterarbeiten, geht dass denn nicht in deren Kopf das nicht jeder der nicht türkisch aussieht automatisch reich ist und mit Geld um sich schmeißen kann? Nach unzähligen Läden mit teilweise echt unverschämten Verkäufern (nachdem ich nicht beim erst besten Handy für hundert 100 gesagt hab ja nehm ich hieß es direkt “ok tschüss”) hab ich glücklicherweise jemand gefunden der englisch spricht und konnte ein uraltes Handy für 50 Lira kaufen. Das kann zwar nicht mehr als sms und anrufen aber das reicht ja vollkommen.

Auf dem Rückweg das gleiche Spiel im Taxi. Er sagt er kennt den Weg, fährt einfach los, dass Taximeter läuft und auf meine halb türkisch/halb englischen Zwischenrufe das es die komplett falsche Richtung ist reagierte er einfach gar nicht. Ist es denn so schwer erst zu überlegen wo man hinfährt und dann zu fahren? So ist es jedesmal eine Überraschung wieviel man am Ende bezahlt.

Ich weiß auch nicht was heute los ist, ich bin einfach nur total genervt und vermisse bekannte deutsche Sachen. Ich vermisse es, dass die Leute überpünktlich sind, dass alles organisiert und geplant ist, dass man sich auf die Leute verlassen kann, ich vermisse echtes Brot und dämliches deutsches Fernsehen, ich vermisse den Regen und die Kälte. Ich vermisse es die Leute auf der Straße verstehen zu können. Ich vermisse Busfahrpläne und Termine.

Ich denke mal, dass ist nur eine Phase, aber ich hab eigentlich grade gar keine Lust morgen auch nur mein Zimmer zu verlassen.

Zum mich selber aufheitern gibt es jetzt erstmal Fotos =)

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nichts neues

Es gibt nicht viel neues zu erzählen. Langsam wirds echt schwer im Sprachkurs und man muss wirklich was tun.

Heute Abend waren wir im Kino, der Film war zwar nicht so der Hammer, aber es war ein lustiger Abend.  Wir sind echt eine richtig coole Gruppe geworden und ich kann jetzt schon sagen, dass ich die anderen vermissen werde. Leider bleiben nicht alle in Istanbul, oder kommen zu unterschiedlichen Zeiten wieder, und wir gehen alle auf verschiedene Unis.

Ich wollte eigentlich heute ganz viele Fotos hochladen, aber die blöde Technik versagt, deshalb kommen Fotos von der Uni, vom Wohnheim und vom Strand erst morgen. Als ich das Foto vom Unigebäude gemacht hab, hab ich mir nichts dabei gedacht (wieso denn auch) aber auf einmal kamen Security-Männer auf mich zu und meine türkisch Lehrerin hinter mir musste auf sie einreden, dass das schon ok ist, weil ich Studentin hier wär. Die fanden das scheinbar nicht wirklich toll.

Ich hab mich jetzt mehr oder weniger dafür entschieden in die teurere WG einzuziehen. Für irgendwas muss ich mich ja entscheiden und alles hat Vor- und Nachteile.

Ich versuch jetzt die paar Fotos, bei denen das rüberziehen auf den PC geklappt hat doch schon hochzuladen =)

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Sight Seeing, Strand und neue Wohnung

Soviel Streß hier, ich komm noch nicht mal dazu ordentlich Blog zu schreiben. Deshalb eine Kurzzusammenfassung der sehr ereignissreichen Wochenendes.

Samstag hatten wir mit dem Sprachkurs einen Sight Seeing Tag. Sie haben sich unglaublich Mühe gegeben das für uns schön zu organisieren und wir haben echt super viel gesehen. Wir sind mit einem Lift auf einem Berg gefahren, waren Essen, waren auf einem Markt, in 2 Moscheen, auf einem Friedhof, in einem sozialen Projekt, in einem Miniaturpark, in einem Park, etc etc etc. Es war viel zu viel für einen Tag, abends waren wir alle tot und ich wusste noch nicht mal mehr wo wir jetzt eigentlich überall waren, viel zu viele Eindrücke.

Am Schluss war ich so fertig, dass ich mich ohne ein einziges Mal zu widersprechen im Rollstuhl hab fahren lassen. Das will was heißen.

Sonntag war dann ein relaxter Strand Tag geplant. Wenn ich in den 10 Tagen hier was gelernt haben sollte, dann das das Wort relaxt nicht nach Istanbul passt, genauso wenig wie das Wort planen. Wir hörten, dass ihr sehr schöne Inseln mit Stränden um die Stadt liegen und wollten ein Schiff dorthin nehmen. Wir waren 5 Leute, einer davon ein Türke deshalb dachten wir, cool, alles kein Problem. Er hat sich wirklich sehr bemüht, aber er hat keinen Plan von nichts gehabt, konnte das aber nicht zugeben. “Hey wir können einfach das Boot nehmen und nach da fahren”. Gesagt getan. Auf die Idee nachzufragen ob er den Weg weiß oder ob er überhaupt keine Ahnung hat kamen wir erst nach der Zeit. Das hatte zur Folge, dass wir von 11:00 morgens bis 16:30 unterwegs waren, an einem vollkommen überfüllten, dreckigen, Touristenstrand gelandet sind wo schlechte Chartsmusik in voller Lautstärke aus den Lautsprechern dröhnte. Um 19:00 mussten wir dann schon wieder das See-Taxi zurück zur 5. Insel nehmen um von da aus ins Schiff zurück nach Istanbul zu steigen. Das Schiff haben wir dann verpasst aber unser türkischer Kumpel meinte “kein Problem in einer Stunde kommt das nächste”. Das war dann nicht so, es kam überhaupt keins mehr da wo wir hinwollten, und so waren wir schließlich gegen 23:30 zu Hause, völlig fertig und hungrig. Aber schön wars trotzdem, wir sind mit der Pferdekutsche über eine wunderschöne Insel gefahren, wir haben den Sonnenuntergang angeguckt während wir auf den Klippen saßen, direkt am Wasser und wir hatten einen schönen Tag =) Wenn er auch viele Nerven gekostet hat.

Heute war dann wieder Sprachkurs und da ich den Sonntag eigentlich dringend zum ausschlafen und erholen gebraucht hätte (jetzt aber um Mitternacht noch mit den diesmal sehr langen Hausaufgaben anfangen musste) war ich völlig fertig. Den anderen gings nicht anders, deshalb haben wir den traditionellen Tanz den wir uns heute eigentlich angucken wollten auf nächste Woche verschoben.  Das ist der 2. Tag seitdem ich hier bin, an dem ich nicht erst gegen 22:00 oder später nach Hause komme, das war echt mal nötig.

Dann gibts noch weitere (eigentlich gute) Nachrichten.

Ich hab ein WG Entscheidungsfindungsproblem.

Samstag abend war ich noch eine WG besichtigen und nun hab ich sehr wahrscheinlich 2 in die ich einziehen könnte. Eigentlich 3, aber die 3. hab ich jetzt schon mal ausgeschlossen.  Ich erzähl ich mal die Vor- und Nachteile und ihr könnt mir ja hier, bei facebook oder wo auch immer eure Meinung dazu sagen.

WG 1:

-wunderschöne Wohnung

-schönes Viertel

-weit zur Bushaltestelle zu laufen

-etwas weiter zur Uni zu fahren als die andere

-sehr teuer

-eine nette Mitbewohnerin die auch oft zu Hause ist

-die Wohnung hab ich sicher

 

WG 2:

-liegt näher an der Uni

-ist weiter zur Bushaltestelle zu laufen

-viel günstiger

-3 Mädels (ist eigentlich besser als nur eine)

-richtig kennengelernt hab ich nur eine, mit der hab ich mich aber super gut verstanden und wir wollen auch ein Kontakt bleiben wenn ich nicht einziehe

-die Wohnung ist überhaupt nicht schön und ziemlich runtergekommen

 

3.WG

-gleiche Lage wie 2. WG aber näher an der Bushaltestelle

-schöne Wohnung mit wunderschönem Ausblick vom Balkon

-billiger als die teuerste aber immer noch teuer

-eine Türkin, sehr nett aber selten zu Hause und wir haben glaub ich nicht eine Wellenlänge.

Was meint ihr? Ich tendiere jetzt zur ersten, denn ich krrieg jetzt mehr Förderung von der Uni als ich dachte. Trotzdem könnt ich eine Menge sparen wenn ich die andere nehme. Aber was ist wenn die anderen beiden Mädels in der billigeren Wohnung nicht so cool sind? Ach man…schwierig schwierig

 

 

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Hayir, cok pahali…

was soviel heißt wie nein das ist viel zu teuer. Ein sehr wichtiger Satz in Istanbul wie ich heute mal wieder gemerkt hab.

Aber der Reihe nach =)

Der Test war super easy, danach hatten wir (wie jeden Tag nach der Mittagspause) eine Vorlesung auf Englisch über Themen wie die aktuellen Proteste in Istanbul, die Rolle der Medien etc. Eigentlich sehr interessant, aber weil es direkt nach dem Essen ist, ich hier eh zu wenig Schlaf abbekomme, die Sitze so unglaublich gemütlich sind und es schwer ist dem englisch zu folgen, hab ich Probleme wach zu bleiben.

Also gibts jetzt leider ein Video auf dem ich schlafe. Wir werden hier nämlich bei allem was wir tun mit der Kamera und dem Fotoapparat verfolgt, weil sie Filme und Fotos für ihre Internetseite brauchen und einer der Organisatoren Medien studiert. Egal ob wir Essen, die Treppe runter gehen, den Test schreiben…irgendwann kommt immer die Kamera. Schrecklich.

Den ganzen Tag hab ich alle 5 Minuten auf mein Handy gestarrt ob die WG sich schon gemeldet hat, bis ich es nicht mehr ausgehalten hab und eine sms geschrieben hab. Leider muss ich mich jetzt noch bis zum Wochenende gedulden bis ich Bescheid bekomme. Echt scheiße.  Ich hab das Gefühl ich kann hier erst “richtig ankommen” wenn ich sozusagen ein Zuhause gefunden habe, im Wohnheim fühl ich mich nur als Tourist.

Unseren ursprünglichen Abendplan,  mit 21 Leuten auf eine Party zu gehen, auf die nur eine eingeladen wurde haben wir verworfen, sodass wir schließlich zu 9. mit der Fähre rüber nach Europa gefahren sind, dort rumgebummelt sind, über den Gewürzmarkt (wunderschön aber nichts für Leute die keine Menschenmengen vertragen) gelaufen sind, uns umgeguckt haben etc. Wir sind über eine lange Brücke gelaufen, auf der überall Fischer stehen, die haben dort ihre Tische aufgebaut, ihre Klappstühle, Leseecken etc, , fangen den Fisch total frisch, stopfen ihn dann noch lebendig in große Wasserkanister und dort sterben die armen Viecher dann.  Unten an der Brücke ist ein Weg mit vielen Restaurants wo er dann direkt gegessen wird. Das heißt während man im Restaurant sitzt, schwebt einem der Plastikeimer über dem Kopf mit dem der Fisch gefangen wird, den man grade ist.

Die Restaurants sind sehr touristisch und die Kellner versuchen mit allen Mitteln einen dazu zu kriegen bei ihnen zu Essen. Ich weiß nicht wie oft ich heute den Satz “special price for you” gehört hab.  Diese total übertriebene Freundlichkeit und Arschkriecherei um möglichst jeden Cent aus den Touristen rauszukriegen und sie zu melken wie Milchkühe ist echt ekelhaft.

Ich hab jetzt einen Weg gefunden meine Handyfotos rüber auf den PC zu bekommen, also kann ich euch endlich Fotos zeigen, ich hoffe sie gefallen euch =)

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Berliner und Fußball

Heute war ein super guter Tag.

Nach dem Sprachkurs hab ich mich mit einem Kumpel von einem Kumpel aus Berlin getroffen, der direkt mal 3 Mädels mitgebracht hat, die alle aus Berlin kommen und alle auch neu in Istanbul sind.  Ich konnte leider nicht so lange bleiben wegen meiner WG Besichtigung, aber hab der einen meine Nummer gegeben und hoffe sie meldet sich mal, dass wir alle was zusammen unternehmen können =)

Die WG die ich angucken war war relativ nah an der, die ich mir Sonntag angeguckt hab. Die anderen haben mich hingebracht und meine vielleicht potentielle Mitbewohnerin kam grade zufällig auch nach Hause. Die Welt ist unglaublich klein, sie und der Bekannte von meinem Bekannten kannten sich über 2 Ecken.

Die Wohnung ist der absolute HAMMER. Vom Balkon und meinem potentiellen Zimmer kann man bis rüber nach Asie gucken, man sieht das Meer, und die halbe Stadt, sie liegt so hoch, dass Möwen am Balkon vorbeifliegen, man sieht die verschiedenen Viertel, die Beleuchtung, den Hafen. Ich hab noch nie so einen wunderschönen Ausblick gesehen.

Ich würde da mit einer Türkin um die 30 wohnen, die zwar sehr nett ist, aber irgendwie war die Stimmung ein bisschen distanziert, die Wellenlänge hat nicht so hundertpro gepasst. Wenn ich das Zimmer bekomme würde ich glaub ich trotzdem einziehen, denn vielleicht brauchen wir einfach nur ein bisschen Zeit um “warm zu werden” und wir haben schon (auf den ersten Blick jedenfalls) ziemlich gleiche Vorstellungen vom WG Leben. Richtig gespannt bin ich aber auf die WG am Samstag, zusammen mit 3 Türken, das fände ich noch cooler als nur zusammen mit einer Person.

Der Weg zurück zum Wohnheim hat dann nur so halb gut geklappt.  Der Bus hat einfach nicht an der Station gehalten wo ich raus wollte und fuhr dann soweit, dass ich nicht mehr wusste wo ich bin. Ich wollte dann grade mein Handy rausholen um meine Adresse dem nächsten Taxifahrer unter die Nase zu halten, als mich ein Mann ansprach: Ich sei doch eine von den Erasmus-Leuten und mein Wohnheim sei doch ganz woanders, warum ich denn mit diesem Bus gekommen sei. Ich hatte ihn noch nie vorher gesehen, deshalb war ich leicht irritiert. Aber freundlich wie die Leute hier sind, hat er mich dann zu Fuß zur Uni gebracht (obwohl er in eine ganz andere Richtung musste und der Weg 15 Min gedauert hat), dort hat er (weil ich grade den Shuttle Bus zur Uni verpasst hab) ein Taxi gerufen, mit mir gewartet, seine Freundin, die scheinbar im gleichen Wohnheim wohnt angerufen und gefragt wieviel es kostet und ob sie denkt das wäre sicher und so), und dem Taxifahrer dann den Weg erklärt. Der Taxifahrer wollte dann noch nicht mal soviel Geld haben wie es gekostet hat, unglaublich hier.

Die “Hausmutter” des Wohnheims saß draußen und hat eine geraucht und zum ersten Mal konnte ich auf türkisch mehr sagen als hallo, danke und tschüss.

Es beschränkte sich zwar ungefähr auf: Ich Stadt kommen. Ich Zimmer sehen. Zimmer türkische Frau. 3 Wochenenden sagen ja oder nein. Aber sie hat mich verstanden und sich unglaublich darüber gefreut, dass ich türkisch geredet hab =)

Angesichts der Tatsache, das wir morgen einen Test schreiben, was ich bis jetzt erfolgreich verdrängt habe, muss ich jetzt wohl oder übel noch lernen.

Achja…gestern hab ich mich ja noch darüber aufgeregt, dass sämtliche Shuttle Busse gestrichen wurden, bis auf einen hin und einen zurück. Man sollte erst denken und dann motzen, die anderen fahren alle noch, die beiden wurden nur zusätzlich, extra unseren Sprachkurszeiten angepasst, eingeführt.

Außerdem hab ich heute gelernt, dass es langsam Zeit ist, sich für einen der 3 Fußballvereine hier zu entscheiden. Würde ich mich doch nur für Fußball interessieren…

Wünscht mir Glück für morgen =)

 

 

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